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Gründe zur Ausbildung als Huforthopädin

  • Autorenbild: Maria Kuppi
    Maria Kuppi
  • 22. Juli 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Nov. 2023


Was hat mich dazu gebracht, Huforthopädin zu werden? Es ist für mich ziemlich leicht zu beantworten. Der Hauptgrund war Joe! Als Shire Horse Besitzer kommt man meist nicht so gut an Hufschmiede oder Hufbearbeiter ran. Leider habe ich auch großteils sehr schlechte Erfahrungen gesammelt, was Hufschmiede anbelangt. Daher das Joe eine sehr skeptische Persönlichkeit hat und auch nicht jedem traut, ist er größtenteils etwas nervös oder auch sehr stur bei fremden Menschen. Ich weiß auch nicht, was in seiner Heimat alles mit Hufschmieden passiert ist. Mein erstes Problem war überhaupt einen zu finden! Damals als wir noch in Sachsen nähe Bautzen standen, war es verdammt schwer einen Hufschmied zu bekommen. Die meisten waren voll oder schon zu alt um sich um ein Jungpferd zu kümmern, was auch nicht unbedingt gut steht. Da er eine Strahlfäule hatte, musste ich auf einen örtlichen Tierarzt zurückgreifen, da keiner kam. Der hatte mir auch erstmal helfen können. In den Griff haben wir die Strahlfäule mit Hornpets bekommen. Ahnung von Hufen hatte ich ja schon mal gar nicht zu diesem Zeitpunkt! Nach weiteren Suchen habe ich einen gefunden, mit dem Joe aber irgendwie nicht so zurechtkam, wie ich es gern gehabt hätte. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir auch klar das sich, was auf diesen Markt ändern muss. Ich sprach also mit ihm, dass ich gern Hufschmiede werden würde und wie so etwas funktioniert, da ich ja von diesem Beruf keine Ahnung hatte, hab ich mir gedacht frage ich ihn. Er war aber irgendwie nicht ganz so begeistert von dieser Idee. Er meinte nur "na ja als Frau brauchst du das nicht machen, das würdest du nicht schaffen." Er fand diese Idee eher zum Lachen und fragte mich, ob ich körperliche harte Arbeit schaffe würde.


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Da ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe in unseren Stall. Sind wir umgezogen in einen neuen Stall, mit Robusthaltung und 12ha Land für ihn und 4 Stuten. Es war super schön da. Einmal war der alte Schmied da, weil ich keinen Neuen gefunden habe. Nach ein paar Gesprächen mit meiner Koppel Partnerin meinte Sie, ruf mal meinen an. Schnell hab ich mich bei ihm gemeldet. Am Anfang, war alles gut hab ihn auch alles erklärt das mein Dicker nicht unbedingt ruhig steht, und auch andern nicht so vertraut. Ich geb bei sowas immer gern Bescheid das sie wissen, worauf sie sich einlassen. Ehrlichkeit ist mir da immer sehr wichtig! An unseren ersten Termin war alles ok, er meinte, ich soll noch etwas üben und dann wird das schon. Am zweiten Termin war die Stimmung leider nicht mehr so gut. Joe muss das wohl auch gemerkt haben, weil als er an einen Hinterhuf war, wurde Joe ein bisschen gröber, da irgendwas nicht gepasst hat. Da hat er den ersten Tritt in den Bauch bekommen von ihm. Enttäuschenderweise habe ich da nicht eingegriffen und gesagt, dass hier jetzt Stopp ist. Ich muss sagen ich war zu diesem Zeitpunkt bedauerlicherweise noch sehr von der Meinung eingenommen, dass sowas nicht so schlimm sei. Er hat ja auch getreten und da hat er ja das Recht grob zu werden. Mit meiner heutigen Sicht ein absolut fataler Fehler! Er bekam danach auch noch eine Nasenbremse, weil er überhaupt nicht still stand. Als ich da in seine Augen sah, wo er dieses Ding bekam, gingen bei mir die Lichter an. Ich hab ihn da noch zu Ende schneiden und raspeln lassen, weil ich wusste, dieser Mensch wird nicht mehr kommen und wir werden eine ganze Weile keinen mehr da haben.


Danach war ich eine ganze Weile auf der Suche nach jemandem. Ich habe die umliegende Schmiede angerufen, hab die Schmiede in unserem Stall gefragt. Keiner wollte Joe machen. Danach habe ich mich nach Alternativen umgeschaut und da bin ich auf die Huforthopädie gestoßen, also hab ich die erste angeschrieben und schau da sie war einverstanden. Der Tag der Tage war da. Sie war da und es war ein Traum. Sie hat sich nicht von seinem Gehampel aus der Ruhe bringen lassen. Es hat 4 Stunden gebraucht, bis sie fertig war, aber es war ein Traum. Sie kam noch 2 Mal, danach musste ich mich leider nach einer neuen umsehen, weil sie leider keine Kunden mehr in der Region hatte, so war ihr Fahrtweg einfach zu lang. Sie gab mir auch gleich eine Nummer, bei der ich mich melden soll. Gesagt getan, die neue war auch einverstanden. Auch sie hat wunderbare Arbeit geleistet, sie war auch, die mich ermutigt hat, das selber zu lernen. Begleitet hat sie mich dann, bis ich nach Brandenburg bin.


Ich habe in dieser Zeit eine Menge gelernt. Meine Sicht, wie ich mein Pferd trainieren und ausbilden möchte, hat sich verändert. Die Kommunikation sowie auch unsere Verbindung haben sich massiv verstärkt. Ich weiß nun auch, wann er so weit ist und achte vielmehr beim Training auf sein Gemütszustand.







 
 
 

1 Kommentar


ruth.dellhofen
08. Jan.

Eine sehr schöne Entwicklung. Phantastisch!

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